Abzocke bei Minikrediten

Immer mehr Menschen nutzen einen Minikredit, um kurzfristig flüssig zu sein. Denn leider haben auch immer weniger Menschen Ersparnisse, was heißt, dass das Geld gerade zum Leben reicht und nur sehr wenig Geld auf die Seite gelegt werden kann. Geht dann die Waschmaschine oder auch das Auto kaputt, fehlt oftmals das Geld, um eine Neuanschaffung zu machen oder eine Reparatur in Anspruch zu nehmen. Aus diesem Grund greifen viele auf einen Minikredit zurück, der aber nicht nur Vorteile hat. Denn gerade die sehr kurze Laufzeit ist hier tückisch.

Was ist ein Minikredit?

Ein Minikredit ist, wie der Name schon sagt, ein kleiner Kredit, bis zu einer Summe von höchstens 1.500 Euro. Dabei dient dieser Kredit zu einer kurzfristigen Überbrückung und muss in der Regel innerhalb eines Monats wieder zurückgezahlt werden. Dies heißt, dass die Kredite bis zum nächsten Gehaltseingang an sich eine hervorragende Möglichkeit sind, sich kurzfristig Geld zu leihen und flüssig zu sein. So können unvorhergesehene Rechnungen beglichen werden oder auch das Auto kann schnell repariert werden. In der Regel ist dies natürlich eine gute Möglichkeit. Doch dabei sollte man sich auch im Klaren sein, dass das Geld beim nächsten Gehaltseingang wieder zurückgezahlt werden muss und dann natürlich wieder eine Lücke entsteht.

Bei manchen Anbietern ist es möglich, den Minikredit über einen Zeitraum von 2 Monaten abzuzahlen. Auch wenn diese etwas kundenfreundlicher ist, kann ein solcher Kredit doch ein großes Loch in den Geldbeutel reißen.

Welche Nachteile hat ein Minikredit?

Ein Minikredit lockt natürlich mit einer schnellen Überbrückung eines Engpasses. Günstige Zinsen und keine große Schufa-Prüfung sind weitere Vorteile eines solchen Kleinkredites. Doch die Nachteile sollten dabei nicht aus den Augen verloren werden.

1. Wer schnelles Geld benötigt, sollte hier genau vergleichen. Denn nur sehr wenige Anbieter überweisen innerhalb von wenigen Tagen den Betrag. Wie bekannt ist, dauert die Überweisung des so dringend benötigten Geldes durchaus auch einmal zwei Wochen! Wer innerhalb von 24 bis 48 Stunden das Geld möchte, muss dann mit hohen Kosten rechnen, die sich auf einen Durchschnittswert von 40 Euro belaufen, wie Kreditheld berichtet.
2. Ein Minikredit lockt zwar mit einer schnellen Bearbeitung und auch damit, dass keine umfangreiche Schufa-Prüfung erfolgt. Dennoch sollte man wissen, dass dieser Minikredit bei der Schufa eingetragen wird und somit das Schufa-Rating deutlich verschlechtert.
3. Ein solcher Minikredit deutet aber leider immer wieder auf eine Schuldenfalle hin. Denn, wer selbst kleine Rechnungen nicht aus seinem Budget begleichen kann, wird früher oder später echte Probleme bekommen. Hier sollten die Finanzen gründlich überdacht werden, da diese Notsituationen immer wieder auftauchen und sich so immer wieder Geld geliehen werden muss. Gleichzeitig macht sich dies aber auch schlecht bei der Schufa und irgendwann kann selbst ein Minikredit nicht mehr gewährt werden, da das Schufa-Ranking zu schlecht ist.
4. Günstig sind Minikredite nicht, auch wenn damit geworben wird. Diese schwanken von Anbieter zu Anbieter und können durchaus bei über 70 Prozent effektivem Jahreszins liegen. Auch wenn die bei 100 Euro nur 6 Euro Mehrkosten sind. Doch über die kurze Dauer hinweg sind das schon erstaunlich hohe Zinsen.

Foto: PhotoMix-Company, Pixabay, CCO

Welche Möglichkeiten gibt es noch?

Wer kurzfristig Geld benötigt, hat jedoch weitaus günstigerer Möglichkeiten. Angesichts der besonders hohen Zinsen ist selbst ein Dispo noch deutlich günstiger und mit Sicherheit eine bessere Alternative.

Weiterhin gibt es den klassischen Ratenkredit, einen Kurzzeitkredit oder auch einen Privatkredit, die aber alle einen Eintrag in der Schufa bedeuten. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit mit Freunden oder der Familie zu sprechen, um sich hier kurzfristig das Geld zu leihen. Dies ist natürlich die günstigste Möglichkeit und wird sich auch nicht in der Schufa niederschlagen.

Dennoch sollte jeder, der selbst wenige Hundert Euro nicht in seinem Budget verfügbar hat, über seine Finanzen Gedanken machen. Denn auf Dauer kann dies so nicht gut gehen und sobald wieder etwas Größeres beglichen werden muss, tritt das gleiche Problem auf.

Eine weitere Möglichkeit wäre aber auch, die Waschmaschine auf Raten zu kaufen oder mit der Autowerkstatt eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Natürlich wird auch hier ein Schufa-Eintrag erfolgen, jedoch sind in der Regel keine oder nur sehr geringe Zinsen zu zahlen. Bei vielen Versandhäusern werden mittlerweile 0%-Finanzierungen angeboten, die so den Kauf noch günstiger machen.

Dennoch wird es auf Dauer keine Lösung sein und die Finanzen sollten überdacht werden oder eventuell eine Schuldnerberatung besucht werden. Vielleicht ist ja auch eine kleinere Wohnung sinnvoller oder man verzichtet auf einige Dinge, um sich ein kleines Polster anlegen zu können. Natürlich ist dies nicht einfach, aber auf lange Sicht gesehen, ist ein solches Polster wichtig, um kein unnötiges Geld aus dem Fenster zu werfen. Auch wenn es nur kleine Ersparnisse sind, haben sie doch den Vorteil, dass man nicht sofort in Not gerät und diese Kleinigkeiten alleine und ohne fremde Hilfe stemmen kann.

Zudem wird es grundsätzlich problematisch, wenn kein Arbeitsverhältnis vorliegt. Denn dann wird keine Bank einen noch so kleinen Kredit gewähren. Hier bleibt dann oft nur das Amt oder eben Freunde und Familie. Ein Bank, die damit wirbt schufafreie Kredite anzubieten, wird sich dies auch richtig zahlen lassen. Von solchen Angeboten sollte grundsätzlich – auch in der größten Not – abgesehen werden!